Die nächsten Termine

13.11.2023

Machen Sie Diversity zu Ihrem Hebel für Unternehmenserfolg!

Plädoyer einer „Querulantin“ für mehr Vielfalt im Business

Es gibt nicht sooo viele Begriffe, denen nicht nur Diskussions-, sondern echtes Konfliktpotenzial immanent ist. Diversität ist einer davon. Dass man darüber, ob Vielfalt zur Unternehmensperformance beiträgt, aber eigentlich gar nicht streiten muss, machte Michelle Euzet bei der November-Veranstaltung des Marketing-Clubs Ortenau/Offenburg deutlich.

Die in Paris geborene Unternehmensberaterin, deren Eltern aus Martinique bzw. Guadeloupe stammen, nahm die Zuhörerschaft im vollbesetzten Hubert Burda Media Tower auf sympathische Weise gleich zu Anfang ihres Vortrags für sich ein: Sie berichtete humorvoll und zugleich die Herzen berührend von ihrer eigenen Geschichte, die sie als Frau mit dunkler Hautfarbe aus den Pariser Banlieues stammend in einem deutschen Konzern erlebte: „Als der entscheidende Karriereschritt anstand, hat man mich gelobt. Die Beförderung fand allerdings nicht statt. Dafür verwies man mich darauf, dass meine Familie sicherlich stolz auf mich sein würde angesichts dessen, wie weit ich gekommen war…“

Michelle Euzet wurde allerdings nicht deshalb zur Querulantin im Konzern, weil man ihre (vielfältigen) Eigenschaften als karriereverhindernd einstufte, sondern eher deshalb, „weil wir in unseren Systemen konstruktive Irritation brauchen“. Die lieferte sie denn auch. Wohlwissend, dass diese nur dann entsteht, wenn Vielfalt sich Bahn brechen könne. Und Vielfalt erhalte den notwendigen Raum eben nur dann, wenn man sich vom Wunsch nach Konsens verabschiede und die Anstrengungen von Commitments auf sich nehme: „So spüren wir die Pflicht, wirklich etwas zu tun, was dann auch das Unternehmen weiterbringt“.

An der Tatsache, dass Diversität sogar zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen gehört, und damit eine wesentliche Rolle bei der sozialen Nachhaltigkeit in Organisationen spielt, hielt sich Michelle Euzet gar nicht weiter auf. Obwohl es sich dabei um eine Tatsache handelt, die ebenfalls die Performance von Unternehmen beeinflussen wird. Die 51-jährige hielt vielmehr ein feuriges Plädoyer für mehr psychologische Sicherheit in Teams, für ein Miteinander, dass Menschen erlaubt, ihr Anders-Sein zu leben und damit zum Unternehmenserfolg beizutragen. „Diversität ist keine gute Tat. Sie ist auch kein Kompromiss und sie ist kein Allheilmittel. Aber wir wissen, dass Diversität in Teams deren Ergebnisse deutlich verbessert.“ Die wichtigste Botschaft war allerdings diese: „Diversität braucht kein Dogma. Diversität braucht Management“.

Dass es tatsächlich aufs Wirken ankommt, wie Michelle Euzet in ihrem Vortrag betonte, bewies sie selbst. Nach dem rund einstündigen Eintauchen ins Diversity Management wirkte das Gesagte noch lange nach in den vielfältigen Diskussionen der Gäste während des gemütlichen Ausklangs bei einem Glas Wein und Fingerfood.