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Eva Engel: Starker Wille - starke Truppe. Resilienz als verbindende Kraft
Äußerst spannend und vielseitig präsentierte die ehemalige Marinesoldatin Eva Engel in ihrem Vortrag am 10.06.2024 wie innere Stärke, gemeinsame Motivation und gegenseitiges Vertrauen auch in Unternehmen dazu beitragen, besondere Herausforderungen und Situationen erfolgreich zu meistern.
Um aufzuzeigen, wie Führungskräfte gemeinsam mit ihren Teams Durchhaltevermögen und Widerstandsfähigkeit fördern können, nutzte sie ihre langjährigen Erfahrungen als Soldatin bei der Bundesmarine und zeigte Analogien zwischen militärischen Denk- und Handlungsstrukturen und denen in Wirtschaftsunternehmen auf. Ihr sympathischer und abwechslungsreicher Vortrag stand dabei unter dem Motto „Schiffe, die im Hafen liegen, sind sicher. Aber dafür werden sie nicht gebaut“ und strukturierte ihn mit drei Leitfragen, die ihr immer wieder gestellt werden: Wie kommt man eigentlich zur deutschen Marine?“, Wie hoch ist der Frauenanteil an Bord? und Würdest Du diesen Weg wieder wählen?.
Eva Engel machte gleich zu Beginn klar, dass deutsche Marinesoldaten nicht zu ihrem Vergnügen auf den Weltmeeren unterwegs sind, sondern weil sie einen Auftrag zu erfüllen haben. Gleiches gilt ebenso für alle Menschen, die tagtäglich in Ihren Unternehmen arbeiten. Und hier wie dort kommt es zu besonderen Situationen, die einen immer aufs Neue herausfordern. Engel zeigte dies im Vortrag eindrucksvoll am Beispiel eines selbsterlebten Übungsmanövers auf, bei dem es plötzlich zu einem nicht geplanten Ernstfall kommt. Wie geht man nun damit um, wenn nicht alles so läuft, wie man es vorher mit viel Ausdauer und Disziplin geübt und trainiert hat?
Sie zeigte auf, dass sich Resilienz, also die Fähigkeit mit schwierigen Lebenssituationen, Stress, Rückschlägen oder Veränderungen erfolgreich umzugehen, schon in der Kindheit geprägt wird. Durch die Förderung von Autonomie zum einen lernen Kinder früh eigene Entscheidungen zu treffen und stärken ihr Selbstbewusstsein. Der Erziehungsfokus auf Bindung zum anderen dagegen stärkt die Fähigkeit zur emotionalen Verbundenheit, die Sicherheit und Verlässlichkeit vermittelt und man dadurch eher bereit ist Risiken einzugehen und Herausforderungen anzunehmen.
Die Bedeutung einer starken Resilienz zeigt sich vor allem, wenn sich gewohnte Situationen verändern und die daraus abgeleitet Anpassungsgeschwindigkeit immer schneller wird. Engel zeigte das lebhaft am Beispiel der Zulassung von Frauen zum Bundeswehrdienst ebenso wie an dem aktuellen Eintritt der Generation Z in den Arbeitsmarkt mit unterschiedlichen Wertansätzen und Handlungsweisen. Gerade im Hinblick auf die unterschiedlichen Generationen geht es am Ende nicht darum, welche besser oder schlechter ist, sondern es geht vornehmlich um gegenseitigen Respekt: vor der älteren Generation, dass sie mit Wandel umgehen kann und vor der jungen Generation, dass sie neue Situationen auch erfolgreich handhaben kann.
Die Voraussetzung für eine starke Resilienz bei Führungskräften wie auch in deren Team selbst sieht Engel in einem gefestigtem Wertefundament, bei dem sich zwar äußere Umstände ständig ändern, die Werte selbst aber konstant bleiben. Und wieder an einem plastischen Beispiel eines tatsächlich stattgefundenen Marine-Manövers zeigte Engel auf, wie ein ganzes Team in dessen Verlauf an seine mentale wie emotionale Leistungs- und Belastungsgrenze kommt und dennoch das Manöver erfolgreich abschließt. Nicht zuletzt, weil die verantwortliche Führungskraft am Ende bereit war, diese Verantwortung vertrauensvoll an andere Teammitglieder weiterzugeben. Engel zeigte an diesem Beispiel auf, dass es letztlich immer vom jeweiligen Mindset abhängt, ob man erfolgreich ist oder nicht. Und in Anlehnung an das ober erwähnte Motto Ihres Vortrags schloss sie mit der versteckten Handlungsaufforderung an das Auditorium: “Führungskräfte fühlen sich in ihrer Komfortzone immer sicher. Aber dort werden sie nicht gebraucht!“