Mitarbeiter: Controlling für Jedermann – Wie Sie Ihre MA mitnehmen und für Zahlen begeistern.

Wie Sie mit einfachen Tricks vom unfassbaren Zahlenfriedhof zum anfassbaren Erfolg kommen.

Bei Stichworten wie „Controlling“ und „Reporting“ denken viele zunächst an Zahlenfriedhöfe oder trockene Tabellen. Dass das nicht stimmen muss, demonstrierte Speakerin und BWL-Expertin Prof. Dr. Nicole Jekel in ihrem Vortrag eindrucksvoll. Zur inzwischen sechsten Ausgabe des Marketing-Lagers in Rheinau begrüßten Programmvorstand Sandra Wörner und Finanzvorstand Martin Mildenberger die Mitglieder und Gäste des Marketing-Clubs Ortenau/Offenburg wieder virtuell vor der Kamera.

Getreu des Mottos „Controlling für Jedermann: Wie Sie Ihre Mitarbeiter/innen mitnehmen und für Zahlen begeistern!“ zeigte die Expertin Methoden, wie man trocken anmutende Inhalte aus Finanzabteilungen in spielerischer Form vermitteln kann. Durch ihre langjährige Erfahrung als Unternehmerin, Professorin, Investorin und Autorin konnte sie die Methoden mit vielen Anekdoten aus der Praxis veranschaulichen. Mit dem interaktiven Umfrage-Tool „Mentimeter“ wurden die Zuhörer auch immer wieder in den virtuellen Vortrag eingebunden.

„Vom unfassbaren Zahlenfriedhof zum anfassbaren Erfolg“

Wann sind Daten relevant? Und wie können relevante Kennzahlen gefunden werden? Um dem „unfassbaren Zahlenfriedhof“ zu entkommen, gibt Nicole Jekel die Maxime vor: „Relevanz vor Firlefanz“. Sie empfiehlt, den Fokus auf wenige, dafür wichtige Kennzahlen zu richten. Dafür muss sich jeder jedoch zunächst darüber im Klaren sein, welche Kennzahlen wirklich relevant sind. Im Anschluss sollten diese gemeinsam im Team diskutiert werden. Auf diese Weise erhalten Kollegen „das Gefühl mitzuwirken und werden für das Thema motiviert“, so Jekel. Anhand anschaulicher Konzepte, wie zum Beispiel der PIK-Ass-Planung (Planen, Informieren, Koordinieren/Kontrollieren) zeigte die Expertin, wie durch Vertrauen, Nutzen und Emotionalität anfassbarer Erfolg entsteht.

Vier Menschen-Typen differenzieren

SPIEGEL-Bestseller Autor Tobias Beck betrachtet in seinem bekannten tierischen Persönlichkeitsmodell vier Menschentypen, die auch in Jekels Beitrag Berücksichtigung fanden. Nach Beck können Menschen vier Tiertypen zugeordnet werden.

Die dominanten Haie bevorzugen präzise Fakten, die schnell, direkt und ohne viel Dekoration präsentiert werden. Delfine hingegen sind sehr inspirierend, sie favorisieren die persönliche Note, die sich in vielen und netten Worten äußert. Die stetigen Wale gehen es lieber ruhiger an, sie meiden große Menschenmengen, bleiben distanziert. Die letzte Gruppe der sogenannten Eulen arbeitet strukturiert, gewissenhaft und organisiert. Eulen-Typen bevorzugen sachliche Daten und Fakten und können genau damit begeistert werden. Jekels Resümee: „Wenn wir unsere Zahlen nach innen verkaufen wollen, ist es wichtig, diese Persönlichkeitstypen zu berücksichtigen.” Die langjährige Controllerin von DAX-Unternehmen hob hierbei besonders die Facettenvielfalt von Mitarbeitern hervor. Jekel: „Je nach Persönlichkeit müssen beispielsweise Reportings an die verschiedenen Vorlieben der menschlichen Typen angepasst werden.”

Ungeachtet dessen bleiben einige Fragen offen: Kann wirklich jeder Mitarbeiter für Zahlen begeistert werden oder verunsichern und überfordern Zahlen gar manche Kollegen? Auch wenn vielen die erste Berührung mit dem Thema Controlling schwerfällt, entsteht, was Jekel ein „Zahlen-Mindset“ nennt. Auf diese Weise entwickelt sich langsam aber stetig Freude für das Thema Controlling. Dieser Prozess erstreckt sich häufig über einen langen Zeitraum. Jekel fasst zusammen: „Nur so erhalten Sie Klarheit darüber, welche Rolle Controlling für Sie spielen kann. So ist Controlling vielleicht Ihr wunder Punkt und wird vielleicht zu Ihrem Wunder. Punkt“.