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21.09.2020

Talk im Tower: Podiumsdiskussion aus dem Marketing-Lager

Wie Unternehmen aus der Region mit der Corona-Krise umgegangen sind und was sie gelernt haben

Wie hat Corona das Marketing verändert? Was lief gut? Und was wird bleiben? Marketingleiter Thorsten Erhardt (Bürstner), Marketing-Direktor David Lämmel (Europa-Park), Sänger Marc Marshall und Gechäftsführer Maik Förster (Stage Concept) diskutierten auf Einladung des Marketing-Clubs Ortenau/Offenburg zum Thema „Corona – jetzt erst recht!“. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Hitradio-Ohr-Chef Markus Knoll. Die zentrale Erkenntnis: Corona führte zu Umsatzeinbrüchen, die Veranstaltungsbranche kämpft gar ums Überleben, aber es entstanden auch neue Wege im Marketing, die Mut machen.

 

Die Podiumsdiskussion „Talk im Tower“ ist ein neues Veranstaltungsformat des Marketing-Clubs Ortenau/Offenburg, die eigentlich im Burda-Media-Tower stattfinden sollte, wie Club-Präsident Duschan Gert in seiner Begrüßung erwähnte. Aber auch der Marketing-Club musste von heute auf morgen seine Veranstaltungsformate neu erfinden und hat bereits zu Beginn der Pandemie die Veranstaltungen vom Burda Media Tower ins TV-Studio nach Rheinau verlegt. Die Podiumsdiskussion war bereits die vierte Veranstaltung des Marketing-Clubs per Videostream aus dem „Marketing-Lager“ verfolgten.  

 

Einfach mal machen und neue Wege ausprobieren

 

Für Bürstner, Hersteller von Wohnmobilen und Caravans aus Kehl, brach der Hauptverkaufskanal „Messe“ weg. Thorsten Erhardt: „Wir wären eigentlich auf sieben Reisemessen vertreten gewesen. Die sind weggefallen und damit auch etwa eine Million Messe-Besucher, die wir mit unseren Modellen nicht wie gewohnt erreichen konnten.” Gerade bei emotionalen Produkten, die man „begehen und erleben muss”, sei das fatal. Allerdings, so Erhardt weiter, habe man schnell reagiert und neue Wege der Kunden- und Händlerinteraktion beschritten. So wurden neben einer Roadshow, die die aktuellen Fahrzeugmodelle mobil zu den verschiedenen Händlern bringt, digitale Kampagnen zur Lead-Generierung realisiert.

 

Auch der Europa-Park wurde vor eine bisher noch nie dagewesene Herausforderung gestellt: Europa-Park, der Wasserpark „Rulantica“ und die Hotels mussten mehrere Wochen geschlossen bleiben und durften erst nach Umsetzung strikter Schutzmaßnahmen wieder öffnen. Marketing-Direktor David Lämmel: „Wir haben uns gesagt: Wenn die Gäste schon nicht zu uns kommen können, bringen wir den Park eben zu ihnen nach Hause.” Spannende Einblicke hinter die Kulissen brachte ein 24/7-Webradio-Programm sowie die Europa-Park Weeklys, ein neues Youtube-Format. Außerdem habe man die Zeit genutzt, um weitere Virtual-Reality-Entwicklungen zu forcieren. Dies, so Lämmel, sei nur eine von vielen nachhaltigen Entwicklungen, die durch die Pandemie beschleunigt wurden.

 

Besonders hart hat die Pandemie die Musik- und Eventbranche getroffen, was der Künstler Marc Marshall und der Veranstaltungs-Dienstleister Maik Förster bestätigten. Beide haben jedoch neue Wege gefunden, die zumindest für Beschäftigung und ein gewisses Einkommen sorgten. Maik Förster hat in seinem Lager ein TV-Studio aufgebaut, das der Marketing-Club sowie inzwischen auch zahlreiche Unternehmen für Events nutzen, die per Livestream übertragen werden. Durch Corona, so Förster, sei man gezwungen gewesen, „viele Veranstaltungen digital stattfinden zu lassen.” Die daraus gewonnenen Erfahrungen seien auch für die Zukunft wichtig. Sänger Marc Marshall hat, nachdem fast alle Auftritte abgesagt werden mussten, das Internet zu seiner Bühne gemacht und jeden Abend um 19 Uhr ein Live-Konzert im Internet gegeben. Marshall kämpferisch: „Mein Ziel ist es, die 100 Livestream-Konzerte in diesem Jahr noch voll zu machen.“ Sein größter Lohn seien die vielen positiven Reaktionen seiner Fans, denen er mit seiner Musik durch die schwere Zeit geholfen hat.