Berichte & Fotos

09.12.2024

Max Hagenbuchner: Mit der Generation Z gemeinsam in die Zukunft

Vorurteile abbauen, Potenziale erkennen und generationenübergreifend zusammenarbeiten – darum ging es im energiegeladenen Vortrag von Max Hagenbuchner am 09.12.2024 beim Marketing-Club Ortenau/Offenburg im Hubert Burda Media Tower. Der selbst aus der Generation Z stammende Speaker räumte dabei nicht nur mit gängigen Vorurteilen auf, sondern gab auch wertvolle Einblicke, wie Unternehmen die neue Generation für sich gewinnen können.

Hagenbuchner begann seinen Vortrag mit einem historischen Exkurs: „Die Jugend von heute ist verloren, früher war alles besser" – dieses Zitat sei keineswegs neu, so Hagenbuchner. Von der Antike über das Mittelalter bis zu Albert Einstein habe jede ältere Generation die nachfolgende kritisch beäugt. Doch was macht die zwischen 1995 und 2012 geborene Generation Z wirklich aus? Und wie gelingt es Unternehmen, gemeinsam mit ihr eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten?

„Die Generation Z steht für viel mehr als die oft zitierten Traumberufe Influencer, Topmodel oder Fußballprofi", betonte Hagenbuchner. Anhand zahlreicher Beispiele und Ergebnisse aus der Shell Jugendstudie, zeigte er die Eigenschaften, Werte und Wünsche der Generation Z auf und verglich sie auch mit den Vorgängergenerationen. Dabei gelang es ihm, auch heikle Themen amüsant, plakativ und durchaus provokant, aber stets mit einem Augenzwinkern zu vermitteln.

Ebenfalls ging er darauf ein, wie es zu Missverständnissen zwischen den Generationen kommen kann, weil Verhaltensweisen missinterpretiert werden – etwa wenn junge Menschen Dinge hinterfragen und dies dann so gedeutet wird, als würden sie nie das tun, was man ihnen sagt. Hagenbuchner machte sich dafür stark, diese Situationen durch offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zu lösen.

Überraschend für viele: Die Generation Z schätzt klare Strukturen und Hierarchien. „Ein sicherer Arbeitsplatz ist eine nicht diskutierbare Grundvoraussetzung", erklärte Hagenbuchner, „selbst wenn die langfristige Karriereplanung in ein und demselben Unternehmen nicht mehr die einzige Option ist“. Auch zwischenmenschliche Aspekte, Umweltbewusstsein und ehrliches Feedback von Vorgesetzten seien zentrale Werte.

Ein wichtiger Punkt ist laut Hagenbuchner, die Unterscheidung zwischen Management und Leadership: „Die Generation Z wünscht sich Vorgesetzte, die nicht nur planen, kontrollieren und verwalten, sondern die Menschen wirklich führen können und als Mentoren agieren – mit Visionen, die motivieren und inspirieren."

In Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen umdenken. „Der Arbeitsmarkt hat sich vom Angebots- zum Bewerbermarkt gewandelt", machte Hagenbuchner deutlich. Seine Empfehlung: schnelle und persönliche Kommunikation auf Augenhöhe, transparente Prozesse und ein durchdachtes Onboarding, das neue Mitarbeitende von Anfang an einbindet und Orientierung bietet.

Mit seinem sympathischen und auch selbstironischen Vortragsstil gelang es Max Hagenbuchner, Brücken zwischen den Generationen zu bauen. Sein Fazit: Es geht nicht darum, welche Generation besser oder schlechter ist, sondern um gegenseitigen Respekt und das Erkennen der jeweiligen Stärken. Oder wie er es augenzwinkernd zusammenfasste: „Loben Sie uns lieber einmal mehr als einmal weniger".

Nach diesem erfrischenden Vortrag bot das anschließende Get-together noch ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken und zum Austausch über dieses doch auch polarisierende Thema. So war auch der letzte Club-Abend 2024 ein voller Erfolg und ein schöner Abschluss eines ereignisreichen Jahres.