Prof. Wolfgang Henseler
Kundenzentrierung und KI: Mind the Gap and Shift your Mind
Die digitale Transformation verändert unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unsere Art zu arbeiten – und das in einem rasanten Tempo. Doch welche Faktoren entscheiden darüber, ob Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein werden?
In seinem Vortrag „Kundenzentrierung und KI: Mind the Gap and Shift your Mind“ zeigt Prof. Wolfgang Henseler eindrucksvoll, warum Kundenzentrierung und Künstliche Intelligenz die beiden entscheidenden Gamechanger sind, wenn es darum geht die wirtschaftliche Transformation erfolgreich zu bewältigen. Unternehmen, Organisationen oder Verbände müssen beide Bereiche ernsthaft verstehen, um das enorme Potenzial für sich nutzen zu können. Denn nur wer in den Dimensionen von Kundenzentrierung und Künstlicher Intelligenz denken kann, wird zukünftig wirtschaftlich effizient agieren und damit erfolgreich bestehen können.
Unser Referent Prof. Wolfgang Henseler ist ein ausgewiesener Experte für Digitale Transformation, User Experience, Design Thinking und KI-basierte Business-Lösungen. Als Gründer und Managing Creative Director des Designstudios SENSORY-MINDS begleitet er führende Unternehmen wie Adidas, Google, Lufthansa, Mercedes-Benz, SAP und viele mehr. Gleichzeitig ist er Professor für Digitale Medien und Intermediales Design an der Hochschule Pforzheim.
In seinem Vortrag beleuchtet er beide Bereiche, vermittelt zudem die grundsätzlichen Erfolgskriterien und zeigt anhand von Beispielen auf, wie eine gelungene Transformation aussehen kann. Darüber hinaus wird dargestellt, wie die transformativen Prozessschritte und Maßnahmen aussehen müssen und inspiriert zum Nachdenken, Umdenken, Neudenken und Vordenken.
Berichterstattung zur Veranstaltung
Kundenzentrierung von Morgen beginnt im Kopf
Rund 100 Gäste folgten am 10.November 2025 unserer Einladung in den Hubert Burda Media Tower, um den Vortrag von Prof. Wolfgang Henseler zu besuchen. In seinem Vortrag „Kundenzentrierung und KI – Mind the Gap and Shift your Mind“ zeigte er eindrucksvoll, wie stark sich Marketing, Geschäftsmodelle und ganze Branchen durch künstliche Intelligenz verändern. Dabei machte er deutlich, dass digitale Transformation vor allem eines erfordert: ein radikales Umdenken, weg vom Produkt, hin zum Menschen und seinen Bedürfnissen.
Direkt zu Beginn wies Henseler darauf hin, dass die künstliche Intelligenz weit mehr als ein technischer Trend sei. Sie verändere Denkweisen, Wertschöpfung und letztlich auch die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden. Wer heute noch in alten, linearen und produktzentrierten Bahnen denke, werde in Zukunft an Relevanz verlieren. Gefragt seien neue, kundenzentrierte Geschäftsmodelle, die Daten, Kreativität und Technologie intelligent miteinander verbinden. Anschaulich skizzierte der Professor für intermediales Design die Entwicklungsstufen der Wirtschaft, vom analogen Zeitalter über die Digitalisierung und das mobile Internet bis hin zu Chatbots und künftig selbstständig agierenden KI-Agenten. Systeme wie Google Duplex oder KI-generierte Nachrichtensendungen zeigten bereits heute, wohin die Reise gehe: Maschinen lernen, Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu steuern und Aufgaben zu übernehmen, die bislang dem Menschen vorbehalten waren.
Besonders eindrücklich war das Beispiel aus der Textilbranche: Für klassische Fotoshootings mit Models, Fotografen und großem Produktionsaufwand entstehen schnell Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich. Durch den Einsatz generativer KI können heute fotorealistische Models erzeugt werden – mit Einsparungen von bis zu 80 Prozent. Auch der Versandhändler Otto setze bereits erfolgreich auf diese Technologie. Dadurch werde nicht nur Geld gespart, sondern auch nachhaltiger und flexibler gearbeitet.
Ein zentrales Stichwort des Abends war „Kundenzentrierung“. An zahlreichen Beispielen zeigte Henseler, wie Unternehmen durch die Auswertung von Big Date ein immer genaueres Bild vom Kunden erhalten. Je näher man am Konsumenten ist und je besser man dessen Bedürfnisse, Verhalten und Lebensstil versteht, desto relevanter können Angebote werden. Das Ziel: hyperpersonalisierte Produkte und Services, gesteigerte Nutzerzufriedenheit und eine deutlich stärkere Kundenbindung. Sein Leitsatz lautete dabei: „Don’t make me care – just make me happy.“ Auch kritische Aspekte wie der enorme Energiebedarf von Rechenzentren und mögliche ethische Fragen einer künftigen „Super-KI“ blendete Henseler nicht aus. Klar wurde: Der technologische Fortschritt bringt gewaltige Chancen mit sich, erfordert jedoch ebenso Verantwortung.
Zum Abschluss richtete Henseler einen klaren Appell an die anwesenden Teilnehmenden: Nur wer den Mut hat, bestehende Strukturen zu hinterfragen und den Wandel aktiv zu gestalten, wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Andernfalls drohe das gleiche Schicksal wie einst Kodak oder Nokia. In der anschließenden Fragerunde und beim Networking zeigten sich viele Gäste angeregt und nachdenklich zugleich. Zahlreiche Gespräche drehten sich um konkrete Anwendungsfälle für KI im eigenen Unternehmen. Die Resonanz des Publikums auf den Vortrag und die Veranstaltung insgesamt war durchweg positiv.